Die 38-jährige Deutschlehrerin Gulchekhra Askarova aus Usbekistan war im Rahmen des Pasch-Programms, einer internationalen Bildungsinitiative des auswärtigen Amts, der Kultusministerkonferenz und weiterer Kooperationspartner, für drei Wochen zu Gast in Deutschland. Es war ihr erster Aufenthalt hierzulande. Während dieser Zeit hospitierte sie an der Regenbogen-Gesamtschule in Spenge und erhielt vielfältige Einblicke in das deutsche Bildungssystem.
„Es war sehr interessant, das Bildungssystem in Deutschland kennenzulernen. Ich nehme viele Eindrücke mit nach Hause“, erklärte Askarova. Besonders auffällig waren für sie die Unterschiede zwischen dem Unterricht in Usbekistan und Deutschland. Dort lernen die Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur elften Klasse Deutsch. Der Schulalltag ist deutlich strenger geregelt: Schuluniformen sind Pflicht, im Unterricht wird nicht gequatscht, und die Kinder müssen still sitzen.
Mit einem Schmunzeln berichtete sie von einer Szene, die sie besonders überraschte: „Ich war erstaunt, als ich gesehen habe, dass ein Schüler in der Pause die Füße auf den Tisch gelegt hat.“
Askarova war in den vergangenen Wochen viel unterwegs. Sie besuchte unter anderem ihre usbekische Kollegin in Münster, die dort an einem Gymnasium hospitierte, und verschaffte sich Eindrücke in einer Kindertagesstätte, einer Grundschule sowie an der Universität Bielefeld.
Ihr Aufenthalt in Deutschland bot ihr nicht nur fachliche Erkenntnisse, sondern auch persönliche Erfahrungen, die sie in ihre Arbeit in Usbekistan einfließen lassen möchte. Bereits seit 2012 nimmt die Regenbogen-Gesamtschule an dem Lehrer-Austauschprogramm teil. Gulchekhra Askarova ist die mittlerweile sechste Teilnehmende, die hier an der Schule hospitiert. „Interessant und bereichernd für beide Seiten“ findet Lehrer Jochen Momberg, der die usbekische Besucherin beherbergt und schon mehrfach die ausländischen Gäste an der Spenger Schule betreut hat.
