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Gemeinsam setzen die neun Kommunen des Kreises Herford ein sichtbares Zeichen

„Nein“ zu Gewalt an Frauen und Mädchen!

Hinsehen und nicht wegschauen: Alle neun Kommunen im Kreis Herford haben sich an einer Aktion gegen Gewalt an Frauen beteiligt. Mit orangefarbenen Sitzbänken setzen sie ein deutliches Zeichen für Respekt, Gleichberechtigung und ein gewaltfreies Miteinander. Initiiert wurde das Projekt von der Gleichstellungsstelle des Kreises Herford.

Zahlen und Fakten

Häusliche Gewalt ist nach wie vor ein ernstes gesellschaftliches Problem: Fast täglich wird in Deutschland eine Frau Opfer eines Femizids, also einer Tötung aufgrund ihres Geschlechtes. Im Jahr 2024 erreichte die Zahl häuslicher Gewalttaten einen neuen Höchststand. Rund 73 Prozent der Betroffenen sind Frauen. 63 Prozent der politisch engagierten Frauen erleben digitale Gewalt. Über 90 Prozent junger Frauen berichten von Angst, wenn sie nachts unbekannten Männern begegnen. Mehr als jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen.

Diese alarmierenden Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, das Thema sichtbar zu machen. Dies wollen die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Herford mit knallorangefarbenen Bänken erreichen, die sie im öffentlichen Raum aufgestellt haben. Diese sollen Passantinnen und Passanten anregen, hinzuschauen, zuzuhören und gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen.

Die evangelische Jugendhilfe Schweicheln fertigte die Bänke an und unterstützte das Projekt tatkräftig.

Orange Welt

Die Farbe Orange ist kein Zufall: Sie steht im Zusammenhang mit der weltweiten UN-Kampagne „Orange the World“, die jährlich vom 25. November – dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen – für 16 Tage auf dieses Thema aufmerksam macht.

Die Gleichstellungsstellen haben zudem ein buntes Programm rund um dieses Datum ausgearbeitet, das von Flohmärkten über Fachvorträge, einen Kinoabend und öffentliche Infostände bis zu einem fröhlichen Partyabend reicht.

„In den Büchereien der Nachbarstädte Spenge und Enger sind Büchertische mit Literatur zu diesem Themenkomplex zusammengestellt worden“, berichtet Janine Winstone, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Spenge. Ihre Engeraner Kollegin Lydia Ercan wird neben nichtöffentlichen Aktionen unter anderem mit einer Mädchen-Fußballmannschaft auch einen Infostand im Edeka-Markt an der Ringstraße aufbauen und dort am 24. November von 10:00 bis 12:00 Uhr über Gewaltprävention, Frauen-Empowerment, Hilfseinrichtungen und rechtliche Hintergründe informieren.