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Verein Zetis hat 50 Jahre CB-Funk mit Aktions- und Informationstag gefeiert

In Westerenger hat’s gefunkt

In den USA gibt es ihn bereits seit den 1950er-Jahren, in Deutschland startete der CB-Funk 1975 seinen Siegeszug. Citizen-Band-Radion, kurz CB, ist frei übersetzt der lizenzfrei nutzbare „Jedermann-Funk“. „Gerade diese Niedrigschwelligkeit macht den CB-Funk zum idealen Ortsfunk“, erklärt Manfred Vielhauer, Vorsitzender des Vereins Zetis, der in seinem Vereinsheim in Westerenger Kindern und Jugendlichen sowohl CB-Funk als auch Amateurfunk näherbringt.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums, das der CB-Funk in Deutschland am 1. Juli feierte, hat der Verein Zetis einen Aktions- und Informationstag veranstaltet, bei dem selbstverständlich das praktische Erleben nicht zu kurz kommen sollte.

Mit zwei stationären Funkanlagen, zwei mobilen Geräten in Fahrzeugen und zwei fußläufig mitgeführten Funkgeräten haben Mitglieder des Vereins die Umgebung erkundet und dabei das örtliche Funknetz erprobt. „Mit diesem Equipment kann man ein Funknetz aufbauen, das ganz Enger abdeckt“, sagt Vielhauer.

Warum das im Zeitalter des Handys eben kein „alter Hut“, sondern wichtiger denn je ist, erklärt der pensionierte Lehrer so: „CB-Funk ist ein schnelles, unmittelbares Medium. Bei LKW-Fahrern ist er sehr beliebt, weil jeder sich einklinken kann und beispielsweise Staumeldungen noch früher kommuniziert werden als über die Radiosender. Der CB-Funk funktioniert unabhängig von den bestehenden Mobilfunk- und Telefonnetzen.“

Robert Olderdissen, stellvertretender Vorsitzender von Zetis, blickt einige Jahre zurück auf die Corona-Pandemie und die Starkregenereignisse im Ahrtal: „Bei den Kommunen kam die Frage auf, wie man die Notfallkommunikation gewährleisten kann, wenn beispielsweise ein flächendeckender Stromausfall eintritt.“

Die Widukindstadt Enger habe die Bedeutung und kostengünstigen Möglichkeiten des CB-Funks erkannt und sowohl das Rathaus und das Klärwerk als auch den Bauhof entsprechend ausgestattet. Zudem seien für zehn Fahrzeuge mobile Funkstationen angeschafft worden. Einziger Nachteil des CB-Funks, räumt Olderdissen ein, sei, dass jeder mithören kann. „Aber das ist in einer Notsituation sehr niedrigschwellig und deshalb optimal.“

Das Equipment für den Jedermann-Funk ist nicht kostspielig. Dreh- und Angelpunkt ist die Antenne. Für den Aktionstag hat der Verein zwei stationäre Antennen aufgestellt, die jeweils eine Höhe von 5,5 Metern haben (die mobilen Antennen sind jedoch kürzer). Dies entspricht der Hälfte einer CB-Funkwelle und gewährleistet besten Empfang. Um im Fall eines Notfalles eine wirklich autarke Kommunikation aufrechterhalten zu können, besitzt der Verein sogar ein Solarpanel, über das Energie erzeugt wird. „Wir speisen den Strom in eine Autobatterie und sind damit vom Stromnetz unabhängig“, so Vielhauer.

Vor 50 Jahren mit fünf Kanälen auf den Frequenzen AM, FM und SSB begonnen, erstreckt sich der CB-Funk heute über 80 Kanäle. Die Fangemeinde setzt sich zusammen aus kommunikationsfreudigen Menschen aller Generationen, die sich an eine selbst auferlegte Netiquette halten.